Wohnhaus in Ampfurth brennt

29.05.2012

Volksstimmebeitrag vom 30.05.2012

"Erzieherin rettet sich vor Flammenhölle durch Badfenster – Nachbar schlägt Alarm"




 

Erzieherin rettet sich vor Flammenhölle durch Badfenster – Nachbar schlägt Alarm

Feuer zerstört am Dienstagmorgen in der Ampfurther Hinterreihe Holzvorbau des Wohnhauses

Die Bewohnerin der Hinterreihe 27 in Ampfurth ist nur knapp dem Flammentod entkommen. Gestern brach am frühen Morgen im Vorbau der einen Doppelhaushälfte ein Feuer aus. Die Frau konnte sich durch das Badfenster nach draußen retten.

Von Mathias Müller

Ampfurth ● Renate Pürschel (60), die als Horterzieherin in Magdeburg arbeitet, hatte gestern frei. Ihr Lebensgefährte Hermann Fellgiebel (58), dem die Doppelhaushälfte in der Ampfurther Hinterreihe 27 gehört, verließ gegen 3.30 Uhr das Haus, um zur Arbeit nach Süpplingen zu fahren, die um 4.15 Uhr begann. „Ich habe noch im Bett gelegen und vor mich hingedöst, als ich ein merkwürdiges Knistern hörte“, erinnerte sich Renate Pürschel, die zu diesem Zeitpunkt allein im Wohnhaus war. Zu diesem Zeitpunkt brannte der Vorbau aus Holz bereits lichterloh.

Renate Pürschel riss im Obergeschoss das Fenster auf und hörte, wie bereits ihr Nachbar Achim Röttger schrie: „Sie müssen das Haus verlassen, es brennt!“ Die 60-Jährige rannte in das Erdgeschoss. Durch den brennenden Vorbau konnte sie das Haus nicht verlassen. „Ich zwängte mich durch das enge Badfenster nach draußen“, beschrieb die Horterzieherin den Weg ihrer Selbstrettung. Röttger, der Ortsbürgermeister von Ampfurth ist, hatte bereits die Feuerwehr alarmiert.

Feuerwehrleute aus Ampfurth, Schermcke und Oschersleben rückten an, um den Brand zu löschen. Unter der Einsatzleitung der Ampfurther Ortsfeuerwehr hatten die Kameraden das Feuer schnell unter Kontrolle. „Wir setzten unsere Wärmebildkamera ein, um zu erkennen, ob sich im Dachbereich noch Glutnester befinden“, sagte Falk Zönnchen von der Oschersleber Feuerwehr, die auch mit ihrer Drehleiter anrückte. Insgesamt waren 30 Feuerwehrleute im Einsatz.


Renate Pürschel steht vor den Überresten des verbrannten Holzanbaus des Wohnhauses in der Hinterreihe 27 im Ortsteil Ampfurth. Sie konnte sich aus dem Badfenster retten. Foto: Mathias Müller


Renate Pürschel hat die Brandnacht unverletzt überstanden. „Der Schock setzt vielleicht später ein, ich hätte ja an einer Rauchvergiftung sterben können“, sagte sie gestern Nachmittag zur Volksstimme. Sie wartete auf ihren Lebensgefährten, der als Baggerfahrer auf Montage arbeitet. „Ich habe ihn gleich über den Brand per Telefon informiert. Er war von Süpplingen aus bereits mit dem Firmenwagen auf dem Weg nach Bremen. Jetzt kommt er zurück“, sagte Renate Pürschel. Gemeinsam wollen sie dann beraten, wie sie die Schäden beheben. Die Kriminalpolizei habe den entstanden Sachschaden auf 5 000 Euro geschätzt. „Das reicht bei Weitem nicht“, befürchtete Renate Pürschel angesichts der entstandenen Schäden.

Polizei ermittelt in alle Richtungen

„Wir ermitteln in alle Richtungen und schließen auch die Möglichkeit einer Brandstiftung nicht aus“, sagte gestern Joachim Albrecht, Pressesprecher des Polizeireviers Börde in Haldensleben, zur Oschersleber Volksstimme. Nach ersten Ermittlungen der Polizei sei der Brand in der Nähe der Mülltonnen, die neben dem Holzanbau standen, ausgebrochen. „Offenbar entzündete sich aus bislang ungeklärter Ursache dort abgelegtes Material“, erklärte Albrecht vage.

Das Feuer habe dann Mülltonnen, Vorbau und die Holzverkleidung des Wohnhauses erfasst. Eine heiße Spur habe die Kriminalpolizei noch nicht und ermittle deshalb weiter.